Die HHB02 wurde in Österreich für Zwecke der Verkehrsüberwachung und der Kontrolle von Kraftfahrzeugen zugelassen.
Die HHB02 ist für folgende Typen von Kraftfahrzeugen zugelassen:
Die Wägezone besteht aus der inneren- und äußeren Wägezone mit Zu- und Abfahrtsbereich sowie der Wägebrücke bestehend aus zwei Wägemodulen.
Insgesamt beträgt der Zu- und Abfahrtsbereich vor und hinter der Waagenbrücke jeweils mindestens 18 m, wobei die inneren Wägezone jeweils mindestens 3 m vor und mindestens 3 m hinter der Waagenbrücke aus einem durchgehend armierten Betonfundament besteht.
Das Fundament verfügt über Reinigungs- und Entwässerungsschächte und im Bereich der äußeren Wägezone über einen frostsicher gegründeten Unterbau.
Über seitliche Fahrspurbegrenzer wird gewährleistet, dass das zu messende Fahrzeug immer vollständig über alle Wiegemodule geführt wird.
Im Zufahrtsbereich aufgestellte Schilder weisen den Fahrer auf den einzuhaltenden Geschwindigkeitsbereich hin.
Im Bereich der äußeren Wägezone erfolgt die Fahrzeugführung über deutlich sichtbare Bodenmarkierungen von min. 5 cm Breite.
Diese für Österreich spezifischen Vorgaben können für die jeweiligen Länder den nationalen Bestimmungen entsprechend adaptiert werden.
Wiegeplatten 2 Stück | 12 km/h |
Wiegeplatten 4 Stück | 16 km/h |
Wiegeplatten 6 Stück | 20 km/h |
Eichzulassung | OE18/w010 |
Genauigkeitsklasse Gesamtgewicht | 2 (+/-1%) |
Durchfahrtsgeschwindigkeit | 2 bis 20 km/h |
Mindestlast Gesamtmasse | 2.500 kg |
Höchstlast Gesamtmasse | 50.000 kg |
Teilung Gesamtmasse | 50 kg |
Genauigkeit Achslast | D (+/-2%) |
Teilungswert Achslast dynamisch | 50 kg |
Teilungswert Achslast statisch | 20 kg |
Genauigkeitsklasse statisch | III |
Maximale Achslast | 20.000 kg |
Minimale Achslast | 500 kg |
Es handelt sich um eine selbsttätige, elektromechanische Straßenfahrzeugwaage (SSFW) mit elektronischer Auswertevorrichtung der Bauart HHB02.
Im Detail besteht die HHB02 aus einer Waagenbrücke mit zwei Wägemodulen mit Wägezellen, Zu- und Abfahrtsbereich (bestehend aus innerer- und äußerer Wägezone), zwei Auswertevorrichtungen mit Anzeige- und Bedieneinheit, einem eichfähigen Drucker und/oder Datenspeicher.
Eine der beiden Auswertevorrichtungen ermittelt zusätzlich aus den einzelnen Achslasten die Gesamtmasse. Die ermittelten Gewichte der einzelnen Achsen können angezeigt werden.
Zur Bedienung von einem zweiten Bedienplatz aus kann ein weiteres Wägeterminal an die Master Auswerteeinheit angeschlossen werden, das die Anzeige und Bedienung der Master Auswerteeinheit 1:1 spiegelt und als Fernbedieneinheit verwendet werden kann.
Im statischen Betrieb ermittelte Achslasten werden als solche gekennzeichnet. Ferner ist die eigentliche Waage als Kontrollwaage zur Ermittlung der Prüflasten konzipiert (Funktionsverwendung als nichtselbsttätige Waage). In diesem Fall wird lediglich das Master-Auswertegerät mit einem angeschlossenen Wägemodul verwendet.
HHB02 Darstellung mit offener Seitenwand
Die Wägebrücke besteht aus zwei Wägemodulen.
Jedes Wägemodul besteht dabei aus einer Wägeplatte und vier Wägezellen, die einer Standard Krafteinleitung gem. WELMEC 2.4 /2001 entsprechen.
Jedes Wägemodul ist an jeweils eine dedizierte Auswerteeinheit (Slave-Auswerteeinheit) angeschlossen, die während der Überfahrt die einzelnen Achsgewichte ermittelt. Auf einer dritten Auswerteeinheit (Master- Auswerteeinheit) werden aus den einzelnen Achsgewichten die Gesamtmasse sowie die eichfähigen Achsgewichte ermittelt. In dieser Variante bestehen die beiden Slave-Auswerteeinheiten aus sogenannten „Blackboxen“ ohne eigenes Display und Tastatur. Die Master-Auswerteeinheit besteht bei dieser Variante aus einem Terminal mit Display und Tastatur jedoch ohne eigene AD-Wandlung.
In einer zweiten Variante übernimmt eine der beiden Slave-Auswerteeinheiten zusätzlich die Funktionen der Master-Auswerteeinheit.
In diesem Fall besteht die reine Slave-Auswerteeinheit aus einer Blackbox und die kombinierte Slave-/Masterauswerteeinheit aus einem vollwertigen Terminal inklusive Display und Tastatur.
In beiden Varianten kann jeweils optional ein weiteres Terminal mit Display und Tastatur als Fernbedieneinheit angeschlossen werden, mit dem die Funktionen der Master-Auswerteeinheit 1:1 gespiegelt werden und von dem aus die Waage fernbedient werden kann.
Elektronisch wird die HHB02 je nach Variante von zwei oder drei Auswertegeräten gesteuert.
Aus logischer Sicht besteht die HHB02 aus zwei Softwarekomponenten:
Die Slave-Komponente existiert auf jeweils einem der Auswertegeräte genau einmal. Die Aufgabe der Slave- Komponente ist die Erfassung der Gewichtsdaten im Roh-Format, Filterung und Skalierung bis hin zur Ermittlung der einzelnen Achslasten.
Die Master-Komponente existiert genau einmal auf der Master-Auswerteeinheit und kann dabei einzeln oder zusammen mit einer der beiden Slave-Komponenten installiert werden. Nach erfolgter Überfahrt werden die Ergebnisse der beiden Slave-Komponenten zur Master-Komponente geschickt und von dieser weiterverarbeitet. Erst die Master-Komponente ermittelt aus den einzelnen Achslasten der Slave- Komponenten den eichfähigen Gewichtswert der Gesamtmasse sowie der einzelnen Achslasten.
Aus logischer Sicht kann die HHB02 (die Softwarekomponenten) folgendermaßen dargestellt werden:
Die Koordination des Wägeablaufs, die Auswertung der Ergebnisse von Master- und Slave Auswerteeinrichtung sowie die Berechnung und Anzeige des Gesamtgewichts erfolgt auf der Master-Auswerteeinheit
Die Auswerteeinheiten bestehen aus:
Es besteht die Möglichkeit, einen PC mit der Master-Auswerteeinheit zu verbinden und damit die Gewichtswerte abzurufen und weiterzuverarbeiten. Der Abruf der Gewichtswerte erfolgt dabei über eine rückwirkungsfreie Schnittstelle ohne Einfluss auf den Wägeablauf. Die Ermittlung und Anzeige des Gesamtgewichts sowie der Achslasten erfolgt ausschließlich in der Master-Auswerteeinrichtung.
Die Master-Auswerteeinheit besteht aus einem Terminal und ist ausgestattet mit zwei Analog-/Digital Wandlern zum Anschluss von DMS Wägezellen.
Ein weiteres Auswertegerät samt Display und Tastatur kann optional als Zweitanzeige / Fernbedieneinheit an der Master-Auswerteeinheit angeschlossen werden. Die Anzeige und Bedienung wird dabei 1:1 gespiegelt widergegeben.
Folgende nicht-eichpflichtigen Zusatzeinrichtungen können am Gerät angeschlossen werden:
Zwei verschiedene Treiber stellen die korrekte Funktion der HHB02 sicher: Der HHB02-Master und der HHB02-Slave.
Zur Funktion des HHB02-Master Treibers gehören:
Zur Funktion des HHB02-Slaves gehören:
Die Wägung erfolgt dynamisch im vollautomatischen Betrieb ohne Eingriff des Bedienpersonals.
Hierbei fährt das Fahrzeug über beide Wiegemodule der Wägebrücke, die Gewichte der einzelnen Achsen werden automatisch erfasst, das Gesamtgewicht des Fahrzeugs berechnet und anschließend werden die Daten im Alibi-Speicher abgelegt im Display angezeigt und zur Weiterverarbeitung bereitgehalten.
Die Krafteinleitung erfolgt direkt in die Dehnungsmessstreifenwägezellen (siehe Detailansicht Lagerung Wägemodul).
Die Dehnungsmessstreifenwägezellen werden von den Auswerteeinheiten mit getakteter Gleichspannung gespeist. Das von den Dehnungsmessstreifenwägezellen gelieferte analoge Messsignal wird verstärkt, nach dem Delta-Sigma-Verfahren in digitale Werte umgewandelt und von der CPU bis zum fertigen Wägewert aufbereitet.
Die Auswertegeräte (Master und Slave) ermitteln dabei unabhängig voneinander in ihren jeweiligen Slave-Komponenten die Achslastgewichte. Die Ermittlung der eichfähigen Achslastgewichte sowie des Gesamtgewichts erfolgt dabei in der Masterkomponente auf der Masterauswerteeinheit.
Die folgende Abbildung zeigt den Signalweg einer HHB02 bestehend aus den zwei Wägemodulen mit Wägezellen über die zugehörigen Master- und Slavekomponenten.
Signalweg Master- und Slaveauswertegerät
Die Waagenbrücke der HHB02 besteht aus 2 Wägemodulen. Eines der beiden Wägemodule ist dabei an die Slave-Auswerteeinheit angeschlossen, während die andere an der Master-Auswerteeinheit angeschlossen ist. Die Ermittlung des Gesamtgewichts erfolgt in folgenden Schritten:
A. Achsgewicht (eichfähig),
B. Gesamtgewicht (eichfähig).
C. Mittlere Geschwindigkeit während der Überfahrt (nicht eichfähig),
Wie im Wägeablauf beschrieben ermitteln die Slave-Komponenten auf den beiden Auswertegeräten die jeweiligen Achslasten aus den von jeweils von den Wägezellen erfassten Signalen.
Die so ermittelten Achslasten werden von den beiden Slave-Komponenten an die Master-Komponente gesendet und dort weiterverarbeitet. Die Master-Komponente ermittelt dabei die eichfähigen Ergebnisse zur Gesamtmasse sowie den einzelnen Achslasten.
Der richtlinienkonforme Datenspeicher zur Sicherung der eichfähigen Gewichtswerte befindet sich ausschließlich auf dem USB-Stick. Im internen Speicher der Master-Auswerteeinheit befinden sich keinerlei Daten des richtlinienkonformen Datenspeichers.
Die Einträge des richtlinienkonformen Datenspeichers werden auf dem angeschlossenen USB Stick gespeichert. Für jeden Tag wird dabei jeweils eine neue Datei angelegt. Alle Dateien zusammen sind dabei in einem Ordner abgelegt, der nach der MAC-Adresse des Master-Auswertegeräts benannt ist.
Pro Messung wird in der jeweils für den aktuellen Tag aktiven Datei eine Zeile geschrieben. Der Schreib-Zugriff auf den USB-Stick ist dabei „blocking“. Dies bedeutet, dass alle Daten zunächst vollständig auf den USB-Stick geschrieben worden sein müssen, bevor die Daten zur weitere Verarbeitung bereit stehen und eine neue Messung gestartet werden kann.
Die HHB02 ist nach /1/ (Amtsblatt für das Eichwesen Nr.3/2006 idgF), Tabelle 1 und /2/ (OIML R 134), 2.1.1 in die folgende Genauigkeitsklasse eingeteilt worden:
Für die Ermittlung der Gesamtmasse: 2
Die HHB02 istl nach /2/ (OIML R 134), 2.1.2 in die folgende Genauigkeitsklasse eingeteilt worden:
Für die Ermittlung der Achslasten: D
Der Zusammenhang zwischen den Genauigkeitsklassen für die Ermittlung der Gesamtmasse sowie der Achslasten entspricht der Tabelle 1 nach /2/ (OIML R 134)
Die Fehlergrenzen für die In-Fahrt-Ermittlung der Gesamtmasse entsprechen dem (Amtsblatt für das Eichwesen Nr.3/2006 idgF), 5.1 und den Richtlinien /2/ (OIML R134).
Genauigkeitsklasse 2
Eichfehlergrenze in Prozent der Fahrzeugmasse ± 1,0 %
Die Fehlergrenzen für die In-Fahrt-Ermittlung der Achslasten entsprechen dem (Amtsblatt für das Eichwesen Nr.3/2006 idgF), 5.1 und den Richtlinien /2/ (OIML R134)
Der maximal zulässige Fehler beim statischen Wiegen entspricht den Richtlinien /2/, OIML R 134,
Entsprechend /1/ (Amtsblatt für das Eichwesen Nr.3/2006 idgF), 6.1 und /2/ (OIML R134), 2.3 weisen alle dynamischen Einrichtungen der HHB02 denselben Teilungswert d auf.
Für den Zusammenhang zwischen der Genauigkeitsklasse, dem Teilungswert d und der maximalen Fahrzeugmasse gilt Tabelle 15 (nach /1/ (Amtsblatt für das Eichwesen Nr.3/2006 idgF), 6.2 und /2/ (OIML R134)
Die HHB02 arbeitet in einem Geschwindigkeitsbereich von 2km/h bis 20km/h.
Wurde ein Gewicht bei einer Geschwindigkeit außerhalb dieses Bereichs ermittelt, so wird dieses weder angezeigt noch gedruckt.
Alle Geschwindigkeiten werden zur Anzeige/Druck auf das nächste volle 1 km/h mathematisch gerundet.
Intern arbeitet die HHB02 jedoch immer mit den nicht gerundeten Werten, z.B. bei der Überprüfung auf Über-/Unterschreitung der Maximal-/Minimalgeschwindigkeit.